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Veränderung ist wie ein Friseurbesuch

Du gehst rein, voller Hoffnung, und sagst: „Lass mich aussehen wie Brad Pitt.“ oder "Angelina Jolie" .......
17. Januar 2025 durch
Corazon de Cacao - Andreas (Lix)
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Veränderung ist wie ein Friseurbesuch.

Du gehst rein, voller Hoffnung, und sagst: „Lass mich aussehen wie Brad Pitt.“ Der Friseur nickt mit der Ernsthaftigkeit eines Neurochirurgen, als ob er gerade die Mona Lisa in deiner Haarstruktur entdeckt hätte. Und zwanzig Minuten später starrst du in den Spiegel… und da ist er. Nur nicht Brad Pitt. Du siehst aus wie Brad Pitts entfernte Cousine dritten Grades, die nebenbei mittelmäßig erfolgreiche südamerikanische Telenovelas in Uruguay dreht – nach einer durchsoffenen Nacht.

„Das ist jetzt modern“, sagt der Friseur, während du innerlich nach Ausreden suchst, warum du in den nächsten Wochen das Haus nicht verlassen kannst. „Keine Sorge, das wächst raus!“ Ah, ja. Fantastisch. In ein paar Monaten bist du also wieder eine halbwegs normale Person. Bis dahin bleibt dir nur der Trost, dass es wirklich niemanden gibt, der mit diesem Haarschnitt weniger Brad Pitt und mehr „verzweifelter Waschbär nach einer langen Nacht“ aussehen könnte.

Doch dann passiert das Merkwürdige: Nach einer Weile gewöhnst du dich daran. Und irgendwann, in einem sehr vagen Moment des Selbstbewusstseins, denkst du: „Vielleicht sieht das gar nicht so schlecht aus.“ Und dann kommt jemand und sagt – ungelogen – „Cooler Look. Voll mutig.“

Das ist Transformation: Du gehst rein mit der Erwartung von Perfektion, landest im Chaos, und am Ende merkst du, dass das Chaos vielleicht genau das war, was du gebraucht hast, um endlich mal anders auszusehen.

Persönliche Transformation ist ein Tanz mit deiner Komfortzone

Es beginnt mit einem mulmigen Gefühl. Du merkst, dass etwas nicht mehr passt. Aber bevor du handeln kannst, meldet sich dein Gehirn, unser Freund und Helfer , und flüstert: „Bleib einfach. Nicht bewegen. Es ist sicherer hier.“

Wissenschaftlich belegt: Unser Gehirn mag keine Veränderung. Es liebt Energie sparen und Gewohnheiten. Die Amygdala – das Angstzentrum in unserem Kopf – springt an, sobald wir nur im entferntesten daran denken, etwas Neues auszuprobieren. Das Ergebnis? Panik vor dem Unbekannten. Aber genau hier beginnt die Schönheit und das Interessante an Transformation.

Die Wahrheit ist, Veränderung ist nie bequem. Aber Veränderung ist oft notwendig.  Und wenn ich mich traue , mit kleinen Schritten zu beginnen, merke ich oft, dass das, wovor ich Angst hatte, gar nicht so furchteinflößend war. Der erste Schritt? Vielleicht einfach aufzustehen. Sich bewegen und tun.

Angst und Wut: Die unbequemen Begleiter der Veränderung

Angst ist das erste, was wir spüren, wenn wir uns bewegen wollen. Sie ist wie ein über fürsorglicher Elternteil: „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“ Und dann ist da die Wut. Wut darüber, dass es überhaupt so weit kommen musste. Wut auf Ungerechtigkeiten, auf verpasste Chancen, auf das System, das uns scheinbar klein gehalten hat.

Doch hier ist die gute Nachricht: Wut ist nicht das Problem. Sie ist ein Hinweis, dass wir etwas verändern wollen. Sie ist Energie, die uns antreiben kann. Das Schwierige ist, diese Energie in die richtige Richtung zu lenken. Stell dir vor, Wut ist wie ein Feuer. Du kannst es nutzen, um einen Weg zu beleuchten – oder dein Haus abzufackeln. Die Wahl liegt bei dir.

Veränderung à la Südamerika vs. Deutschland

Wenn du in anderen Kulturen lebst, weist du vielleicht,   dass unsere Kultur beeinflusst, wie wir Veränderung erleben? In Südamerika ist Veränderung oft Teil des Lebens. Sie wird als Kreislauf gesehen: Geburt, Wachstum, Tod, Wiedergeburt. Man nimmt die Dinge, wie sie kommen, manchmal mit einem Schulterzucken, oft mit Tanz und Musik. Das kommt ja auch im Maya Kalender zum Ausdruck.

In Deutschland hingegen ist Veränderung… sagen wir mal, ein Projekt. Es wird geplant. Mit Excel-Tabellen. Es gibt eine Phase der Analyse, eine Phase der Strukturierung, und dann – nach etwa drei Jahren intensiver Vorbereitung – vielleicht einen ersten kleinen Schritt. Das hat seine Vorteile, aber es fehlt manchmal an Spontaneität.

Aus meiner Sicht benötigen wir beides: die Leichtigkeit, Dinge fließen zu lassen, und die Struktur, um das Chaos zu ordnen.

Unternehmen und Gesellschaft: Wenn der Wandel anklopft

In Organisationen läuft es ähnlich wie bei uns Menschen. Veränderung wird meist erst dann angegangen, wenn der Druck von außen groß genug ist. Mitarbeiter denken: „Warum sollten wir das ändern? "läuft doch.“ Die Führungsetage sagt: „Wir müssen das ändern, sonst gehen wir unter.“ Und plötzlich stehen alle in einem riesigen Durcheinander.

Der Trick: Kommunikation. Veränderung gelingt nur, wenn alle wissen, warum sie passiert, was sie bedeutet, und wie sie aktiv mitgestalten können. Das klingt einfach, ist aber in der Praxis oft so komplex wie ein IKEA-Möbel ohne Anleitung.

Praktische Ansätze: Humor, Mut und ein bisschen Kakao

Veränderung darf nicht trocken sein. Humor kann helfen, die Angst zu relativieren. Ein guter Witz zur richtigen Zeit kann Wunder wirken. Doch Humor ist nur die halbe Miete. Mut ist entscheidend. Mut, loszulassen, was nicht mehr passt. Mut, neue Wege zu gehen.

Kann Kakao helfen? Nun, der ist kein Wundermittel, aber er kann helfen. Ein Moment der Stille mit einer Tasse in der Hand kann genug Raum schaffen, um durchzuatmen und Klarheit zu finden. Und wer weiß, vielleicht bringt er dich auf die Idee, den ersten kleinen Schritt zu tun – raus aus dem alten Sessel, rein ins Leben. 

Veränderung ist ein Geschenk

Veränderung ist nie bequem, aber sie ist ein Geschenk. Sie fordert uns heraus, unsere Grenzen zu erweitern, neu zu denken und alte Muster hinter uns zu lassen. Und wenn wir uns erlauben, die Angst und Wut nicht als Hindernis, sondern als Begleiter zu sehen, wird Transformation zu etwas Wunderbarem.

Also: Stell dich der Angst, nutze die Wut, lache über die kleinen Missgeschicke, und mach den ersten Schritt. Es wird nicht perfekt sein, aber es wird deins sein.

Möge dein Tag voller Mut, Klarheit und vielleicht einem Schmunzeln sein.

Corazon de Cacao - Andreas (Lix) 17. Januar 2025
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