Projektregion: Santa Maria de Cahabon, Alta Verapaz, Guatemala
Projektlaufzeit: Pilotphase erfolgreich abgeschlossen. Nun in Phase II Rollout, geplante Laufzeit: langfristig (Vermarktung, Verbesserung der Aufzucht etc.)
Zielsetzung: Unterstützung der lokalen indigenen Gemeinschaft im Aufbau eigener "Hühnerproduktion"
Die Sache mit unseren Hühnern begann ganz harmlos. Wir hatten Platz, einen Stall, genug Futter und sogar Frida und Nero, die Farmhunde, die mit wachsamen Augen aufpassten. Doch das Gehege wurde immer leerer. Leerer als das Herz eines Pechvogels. Unser Arbeiter behauptete mit ernstem Gesicht, Frida habe die Hühner alle gefressen – dabei konnte sie nicht einmal in den Stall hinein! Es war fast wie ein Krimi, nur ohne wirklich Täter. War es ein Fall von „Hühnerflucht“? Oder hatten die Hühner einfach andere Pläne?
Vielleicht wollten die Hühner auch einfach auf Weltreise gehen, dachten wir uns. Oder sie hatten heimlich beschlossen, woanders Karriere zu machen, vielleicht auf einem Marktstand. Jedenfalls leerte sich unser Stall mehr und mehr. Letztendlich haben wir nun 10 Hühner von 50 Hühner. Dieser Bestand ist jedoch stabil, da es nun doch auffällt, wenn eines der Hühner "reiselustig" wird.
Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns anders vorzugehen. Wir verlegen die Hühnerzucht in die Dörfer. Denn wo die Nachbarschaft gut aufpasst, wird ein plötzliches Hühner-Wandern schwerer – und die Federn bleiben, wo sie hingehören.
Denn je mehr Nachbarn, die ein Auge drauf haben, desto weniger Federvieh verschwinden. Ein Hauch von Dorfpolizei und gemeinschaftlicher Aufsicht sollte helfen!
Corazon de Cacao – Hühnerzuchtprojekt zur Ernährungssicherheit und Einkommensförderung
Mit Corazon de Cacao haben wir nun also ein innovatives Hühnerzuchtprojekt initiiert, das sowohl Ernährungssicherheit als auch Einkommensmöglichkeiten in den ländlichen Gemeinschaften schafft. In abgelegenen Regionen fördern wir den Bau von Hühnerställen, die eine nachhaltige Hühnerhaltung und Vermarktung ermöglichen.
Unsere Projektpartner vor Ort nutzen lokale Futterressourcen, um Hühner kosteneffizient zu versorgen, was die Abhängigkeit von externem Futter reduziert und Ressourcen schont. Ganz ohne zusätzliches Futter geht es jedoch noch nicht. Gleichzeitig unterstützen wir sie durch Impfprogramme, Schulungen zu Vermarktung und langfristiger Tiergesundheit sowie die Verbesserung der Transportketten. Kühlketten benötigen wir nicht, da die Hühner lebend verkauft werden. Also alles, um die Qualität und Marktzugänglichkeit zu verbessern.
Da dieses Modell nun bereits mit einer Gemeinschaft erfolgreich läuft, möchten wir es nun auf weitere Gemeinden ausweiten und suchen Unterstützung, um die nötige Infrastruktur und die Schulungen zur Verfügung zu stellen. Jede Spende ermöglicht es uns, weiteren Bauern durch Hühnerhaltung die Perspektive auf eine sichere, nachhaltige Zukunft zu bieten.
Unterstütze unser Projekt und hilf, die Hühnerzucht zu einem Modell für ländliche Entwicklung zu machen!
Hühnerzucht in den indigenen Gemeinschaften: Mehr als nur eine Einkommensquelle
Die Hühnerzucht spielt eine entscheidende Rolle in den indigenen Gemeinschaften hier vor Ort, nicht nur zur Nahrungsversorgung, sondern auch als nachhaltige Einkommensquelle für lokale Gemeinschaften. Hier sind die detaillierten Vorteile, Herausforderungen und Lösungsansätze für eine erfolgreiche Hühnerzucht. Ein positiver Aspekt ist es, dass die Hygiene verbessert wird, wenn die Hühner nicht mehr mit den Menschen unter einem Dach leben.
Die Vorteile des Projektes im Detail
- Verbesserte Ernährungssicherheit: Hühner liefern hochwertige Proteine und lebenswichtige Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen und Zink. Eier sind leicht verdaulich und bieten Familien eine vielseitige Nahrungsquelle, die auch Kindern zugutekommt. Da Hühner schnell heranwachsen und regelmäßig Eier legen, bleibt der Zugang zu proteinreicher Nahrung stabil.
- Einkommensquelle mit hoher Nachfrage: Hühnerprodukte wie Eier und Fleisch sind auf lokalen Märkten begehrt, und selbst kleine Bestände können regelmäßiges Einkommen schaffen. Ein strukturierter Plan, der neben dem Eigenbedarf die regelmäßige Vermarktung vorsieht, verbessert das Einkommen und mindert die Abhängigkeit von saisonalen Ernten.
- Geringe Anschaffungskosten und schneller Ertrag: Einfache Unterkünfte und kostengünstige Anschaffungen machen die Hühnerzucht im Vergleich zu anderen Tieren wie Kühen oder Schweinen besonders zugänglich. Hühner beginnen bereits nach etwa 6 Monaten Eier zu legen, was einen schnellen Ertrag ermöglicht.
- Weniger Landnutzung: Die Hühnerhaltung ist ressourcenschonend und benötigt im Vergleich zu anderen Nutztieren weniger Platz. Dadurch ist die Hühnerzucht auch für Kleinbauern mit begrenztem Landbesitz geeignet und passt sich leicht in eine kleinstrukturierte Landwirtschaft ein.
- Umweltschonende Fütterung aus Eigenanbau: Durch die Nutzung selbst angebauter Futterpflanzen und Abfälle aus der Landwirtschaft bleibt die Fütterung ökologisch und verringert die Abhängigkeit von gekauften Futtermitteln. Die Selbstversorgung stärkt außerdem die Widerstandsfähigkeit gegenüber Marktschwankungen und Preisanstiegen.
- Unsere Hühner sind Originale: Es gibt hier in der Gegend ganz grob zwei Arten von Hühner. Diejenigen, die aus größeren Ställen kommen. Also die "Industrie" Hühner oder unsere die hier Criollo Hühner genannt werden. Der Preis für ein Legehuhn liegt hier durchaus bei ca. 15 bis 20 Euro pro Huhn.
Herausforderungen und Lösungen
- Krankheiten und Gesundheitsrisiken:
- Lösung: Impfprogramme und regelmäßige Gesundheitschecks sind entscheidend, um Krankheiten vorzubeugen. Die Bauern sollten Zugang zu Basisschulungen und einfachen Impfstoffen erhalten, die oft nur geringe Kosten verursachen, aber die Herde wirksam schützen.
- Infrastruktur und Zugang zu Märkten:
- Lösung: Die Organisation von Gemeinschaftsinitiativen, die auf gemeinsamen Transport und Vermarktung setzen, hilft, die Produkte in die Märkte zu bringen. In dieser Region ist es Coban wo weitaus bessere Preise gezahlt werden. Durch Kooperationen können Bauern gemeinsam Fahrzeuge mieten, was die Vermarktung vereinfacht und Erträge steigert.
- Preisvolatilität und Wettbewerbsdruck:
- Lösung: Diversifizierung hilft, Einnahmequellen zu stabilisieren. Neben der Hühnerzucht können auch andere Produkte, etwa Gemüse oder handwerkliche Waren, vermarktet werden, um das Einkommen breiter abzusichern. Ebenso sind Schulungen zum Sparen und Investieren nützlich, um finanzielle Schwankungen auszugleichen.
- Futtermittelknappheit und Abhängigkeit:
- Lösung: Futteranbau vor Ort bietet eine stabile Grundlage. Lokale Feldfrüchte wie Mais, Hirse und Sojabohnen sind nährstoffreich und leicht selbst anzubauen. Zudem können essbare Restprodukte aus der Landwirtschaft wie Blätter und Schalen für die Fütterung genutzt werden, um Abhängigkeiten zu reduzieren und die Kosten gering zu halten.
- Fehlende Ausbildung und Know-how:
- Lösung: Regelmäßige Schulungen zu Themen wie Fütterung, Gesundheitsvorsorge und Marketing sind essenziell. Durch Kooperationen mit lokalen Organisationen und der Förderung von „Train-the-Trainer“-Programmen können Wissen und Best Practices langfristig in der Gemeinde verankert werden.
Unsere Schritte zum erfolgreichen Projekt
- Planung und Bau der Hühnerställe: Die Ställe sind einfach und bieten Schutz vor Wetter, Raubtieren (ja die gibt es hier) und Krankheiten bieten. Eine solide Bauweise mit natürlichen Materialien ist kostengünstig und effektiv.
- Gesunde Zuchtbasis und Zugang zu Impfungen: Der Kauf gesunder Tiere und der Zugang zu Impfprogrammen sind grundlegend für eine erfolgreiche Zucht. Gesunde Anfangsbestände sichern eine stabile Hühnerzucht. Wie schon oben erwähnt, nehmen wir nur "Criollo Hühner" auf.
- Nutzung lokaler Ressourcen für Futter und Wasser: Der Anbau von Futterpflanzen und die Sammlung von Regenwasser sind nachhaltige Lösungen. Eine Mischung aus lokalem Futter und tiergerechter Nahrung fördert gesunde Hühner.
- Vermarktung und Gemeinschaftsinitiativen: Die Zusammenarbeit mit anderen Bauern und der Aufbau von Marktstrukturen, wie der regelmäßige Bauern Markt, erleichtern den Absatz.
Fazit
Dieses Projekt bietet für die indigenen Gemeinschaften große Potenziale zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und zur Schaffung von Einkommen. Durch gezielte Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Gesundheitsvorsorge (der Hühner) können viele der bestehenden Herausforderungen gemeistert werden. Mit unserem, wie wir glauben, gut durchdachten Ansatz wird das Hühnerprojekt in den indigenen Gemeinden hier vor Ort zu einer stabilen und nachhaltigen Einkommensquelle werden, die Gemeinschaften wirtschaftlich stärken und die Ernährungssicherheit verbessern.