„Lamat“ ist das achte Zeichen im Tzolk'in-Kalender der Maya und symbolisiert die Aspekte von Fruchtbarkeit, Überfluss, und den zyklischen Wachstumsprozessen in der Natur. Im Wesentlichen stellt Lamat den „Stern“ dar, und bezieht sich dabei speziell auf Venus, die in der mesoamerikanischen Mythologie als Morgen- und Abendstern eine zentrale Rolle spielt. Dieses Symbol wird als ein Zeichen für Fruchtbarkeit und Harmonie interpretiert und ist eng mit dem landwirtschaftlichen und spirituellen Leben der Maya verbunden.
Mythologische Bedeutung und Symbolik
In der Mythologie der Maya wird Lamat eng mit Venus verknüpft, die in der mesoamerikanischen Kosmologie als Gottheit verehrt wurde und als ein Symbol des zyklischen und dualen Charakters der Natur steht. Die Venuszyklen wurden von den Maya sehr genau beobachtet und in astronomischen Aufzeichnungen festgehalten, da die Auf- und Untergänge der Venus als Vorboten bedeutender Ereignisse galten. Die Bewegung der Venus zwischen Morgen- und Abendstern repräsentiert den Wechsel und die Balance zwischen Licht und Dunkelheit, Wachstum und Rückgang – all das, was in Lamat steckt.
Lamat als Symbol für Fruchtbarkeit und Ernte
Das Lamat-Symbol wird oft in Verbindung mit Saatgut, Fruchtbarkeit und dem Kreislauf von Aussaat und Ernte verwendet. Es steht für den Überfluss, der nach einer Zeit des Wachstums und der Pflege reift, ähnlich wie Pflanzen nach einem gesunden Zyklus von Regen und Sonne gedeihen. Indem die Maya Lamat als Zeichen der Fruchtbarkeit und Harmonie anerkannten, spiegeln sie die tiefen Verbindungen wider, die sie zu ihrem Land und zu den Zyklen des Lebens hatten.
Für die Maya bedeutete Lamat, dass Wohlstand durch Fleiß und ein achtsames Gleichgewicht erreicht wird, wobei die Natur nicht ausgebeutet, sondern als Partner angesehen wird. Rituale und Zeremonien zu Ehren von Lamat könnten daher die Naturkräfte ehren, die den Erntezyklus unterstützen, und die Götter um eine reiche Ernte bitten.
Bedeutung im Alltag der Maya
Im täglichen Leben der Maya förderte Lamat die Ideen von Überfluss und Wohlstand, jedoch ohne den Gedanken an Gier oder Verschwendung. Der Überfluss, den Lamat symbolisiert, ist immer mit Verantwortung und Respekt für die natürlichen Ressourcen verbunden. Eine Fülle von Ressourcen sollte der Gemeinschaft zugutekommen und in Einklang mit den spirituellen Kräften genutzt werden. Lamat war ein Tag, an dem man Saatgut pflegte, die Natur segnete und den Ernteprozess bewusst durchführte, um Wohlstand zu erlangen, der der gesamten Gemeinschaft zugutekam.
Lamat im spirituellen Kontext und Tzolk'in-Kalender
Im spirituellen Kontext des Tzolk'in-Kalenders symbolisiert Lamat das persönliche Wachstum und den inneren Reichtum. Menschen, die unter Lamat geboren sind, gelten oft als kreativ, fruchtbar in Gedanken und Ideen und voller Potenzial für Fülle und Überfluss in ihrem Leben. Sie könnten eine starke Anziehungskraft auf Erfolg haben, aber auch ein tiefes Verständnis dafür, dass wahrer Reichtum durch Geben und Teilen entsteht.
In Zeremonien wird Lamat auch als Tag gefeiert, an dem das Leben in seiner Gesamtheit, als Geschenk der kosmischen Kräfte, geehrt wird. Die Maya sehen Lamat als Tag, der uns daran erinnert, unsere Erfolge und unsere Ressourcen weise zu nutzen und sie mit der Gemeinschaft zu teilen.
Fazit: Lamat als Verbindung von Mensch, Natur und Kosmos
Lamat ist ein kraftvolles Zeichen für die Maya, das Überfluss mit Harmonie und Wachstum vereint. Es fordert dazu auf, Überfluss nicht egoistisch anzuhäufen, sondern ihn als Teil eines größeren kosmischen Kreislaufs zu sehen und in Verbindung mit der Erde und der Gemeinschaft zu teilen.