Heute findet die US-Präsidentschaftswahl statt. Die amerikanische Bevölkerung hat die Wahl zwischen Kamala Harris, der amtierenden Vizepräsidentin und Kandidatin der Demokraten und dem Republikaner und ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland sind aktuell von einer relativ engen Zusammenarbeit geprägt, die während der Amtszeit des Präsidenten Joe Biden gefördert wurde. Trump, gegen den zahlreiche Gerichtsverfahren laufen, ist bekannt für sein willkürliches und polarisierendes Verhalten. Der Ausgang der Wahl könnte daher weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Politik und die deutsch-amerikanische Beziehung haben.
Ein Sieg von Trump könnte signifikante Auswirkungen auf die deutsche Sicherheitspolitik haben. Deutschland müsste hier ggf. stärker auf Eigenverantwortung setzen. Anfang des Jahres sorgte Trump laut ARD für einen Eklat, als er die amerikanische Beistandsgarantie infrage stellte, da die
Verteidigungsausgaben der NATO-Länder zu niedrig seien. In Bezug auf die Ukraine kritisierte er vermehrt die US-amerikanischen Hilfsgelder. Für Deutschland könnte dies den Druck erhöhen, selbst eine stärkere Rolle in der Unterstützung zu übernehmen. In puncto Wirtschaft kündigte Trump neue Zölle an, was deutsche Exporte beeinträchtigen könnte. Das Ifo-Institut erwartet, dass die deutschen Exporte in die USA so um bis zu 15 Prozent sinken könnten. Andererseits könnte dies deutschen Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich langfristig stärker auf andere Märkte zu konzentrieren.
Ein Wahlsieg von Kamala Harris könnte hingegen eine stärkere multilaterale Ausrichtung der USA bedeuten, was die transatlantische Zusammenarbeit stabilisieren könnte. Aus dem Grund sei Harris laut DW die Wunschkandidatin der Bundesregierung. Die Klimapolitik dürfte einen deutlich höheren Stellenwert als bei Trump erhalten. Insofern gilt Harris als Unterstützerin des milliardenschweren Klimaprojekts „Inflation Reduction Act”. Dass sie sich für den Ausbau erneuerbarer Energien einsetzt, könnte eine Chance für deutsche Unternehmen dieser Branche sein. Gleichzeitig will aber auch Harris die heimische Industrie stärken, was die deutschen Exporte negativ beeinflussen könnte. In puncto Sicherheitspolitik gilt Harris als starke Befürworterin der NATO, die sich für eine enge Zusammenarbeit mit den Bündnispartnern ausspricht. Der Ukraine versprach sie so lange wie nötig die Unterstützung der USA.