Bürgerbeteiligung ist eine tolle Sache. Intensive Debatten, wertschätzender Austausch, kreative Ideen, bewältigte Konflikte ¬– wenn es gut läuft, kann Beteiligung eine Menge Vorteile bringen. Das gilt für die Beteiligten ebenso wie für das konkrete Vorhaben, das im Mittelpunkt steht. Und ganz nebenher stärken wir auch noch die Demokratie. Theoretisch. Die Praxis kann auch anders aussehen. Quälend lange Prozesse, nervige Debatten, eskalierender Streit – auch das kennen wir aus der Beteiligung. Welche Faktoren positiv auf Beteiligung wirken können, wird oft diskutiert. Über eine Sache wird allerdings selten ernsthaft gesprochen: Über Geld. Was kostet gute Bürgerbeteiligung? Viel? Wenig? Gar nichts? Alle drei Antworten können zutreffen. Ein befreundeter Bürgermeister beteiligt regelmäßig in seiner kleinen schwäbischen Kommune. Auf die Frage, wie hoch das Budget in seinem Haushalt dafür ist, antwortete er: Gibt’s nicht. Warum? Weil er es unkompliziert macht: Einladung im Gemeindeblatt, Sitzungsraum im Rathaus, er selbst leitet den Austausch. Für ihn passt das. Für seine Einwohner*innen offensichtlich auch. Erst kürzlich wurde er mit einem überragenden Ergebnis wiedergewählt. Doch es gibt ganz andere Summen. 14.000,- Euro kostete der Bürgerrat Ernährung ungefähr. Pro Bürger. Über zwei Millionen Euro waren es nach Schätzungen von Journalisten. Die genauen Zahlen wurden bislang nicht veröffentlicht. Der Berliner Senat stellt seinen bezirklichen Räumen für Beteiligung jeweils rund 250.000,- Euro im ... |